Ich erkenne mich zum ersten Mal

„Ein neues Jahr, ein neuer Anfang. Ein neues Blatt Papier. Jedoch kein neues Buch. Das alte hat noch leere Seiten. Was möchte ich schreiben? Warum habe ich dieses Buch aufgeschlagen? Ich öffne es nur selten. Warum heute? Weil mich ein Gefühl es machen lässt. Heute passt es mit dem Schreiben. Heute habe ich etwas mitzuteilen. Heute bin ich ganz bei mir. Heute habe ich ein erhebendes Gefühl in mir. Heute spüre ich Freude. Heute habe ich das Gefühl, dass ich weiterkomme. Heute fühle ich Fortschritt, Freude, Freiheit …

Drehend tanze ich, meine Arme ausgebreitet und die Hände himmelwärts gestreckt. Ich lege dabei den Kopf in den Nacken und blicke nach oben. Ich selbst blicke in meine Augen. Ich sehe mich. Ich sehe mir dabei zu, wie ich tanze, wie ich schreibe. Ich sehe mein ICH. Ich sehe ICH. Ich weiß, nicht nur spüre, ich weiß, dass mein ICH mich begleitet. Eine Lehre wird zur Gewissheit. Ich darf mich heute selbst entdecken. Ein neuer Schritt. Eine neue Entwicklungsebene. Ich hatte mich zuvor noch nie selbst erkannt und gesehen. Das ICH ist weder männlich noch weiblich. Das Gesicht ist erkennbar, ich kann es jedoch nicht „einordnen“. Es ist nicht schubladisierbar. ICH sieht aus wie ICH. Es sieht auch nicht aus wie mein Spiegelbild. Es sieht völlig anders aus und ist trotzdem ICH. Ich liebe mein ICH, wenn ich es so sehe. Heute ist der erste Tag in meinem Leben, an dem ich mein ICH liebe. Weil ich es fühle. Es zeigt sich mir nicht als Energie, sondern in einer Form, die ich erkennen kann. Mit meinen irdischen Augen erkennen kann. Es ist untrennbar verbunden mit MIR. Es gibt mir Kraft und Vertrauen. Es unterstützt mich. Es hält mich. So wie ich es halte. Eins ohne dem Anderen ist unmöglich. ICH kann nicht ohne ES und ES kann nicht ohne MICH. Egal, welchen Seinszustand ich auch annehme. Durch mein ICH kann ICH mich erst erkennen. Ansonsten wäre ich nicht hier. Ich würde mich nicht erkennen und „sehen“. Das ICH ist ein Teil der Seele. Somit ist das Bewusstsein niemals verloren. Selbst im Zustand der Körperlosigkeit! Ich weiß dann, dass ich körperlos bin.

Die Sammlung der Emotionen und Erfahrungen geht endlos weiter. Es ist endlos Platz in meiner Seele. Sie ist eine Sammlerin. Unermüdlich, sich vollstopfend mit Liebe, Hass, Wut, Zorn, Freude, Gemeinschaft, Einsamkeit, Güte, Neid …

Unstillbar ist ihr Durst nach Erfahrungen, die ihr noch unbekannt sind. Eine neue Dimension. Selbst die Seelen lernen für ihren „Aufstieg“ in neue Dimensionen und Ebenen.

 

Stehe ich noch ganz am Anfang meiner Reise?“